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Die Idee des Boys House wurde aus der Not heraus geboren.

MathestundeWährend meines  ersten Besuches bei meinen Schulpatenkinder in Nairobi im Mai 2005 erlebte ich, dass während meiner Anwesenheit in der St. Mathew Secondary School fast täglich Schüler kamen, die  von heute auf morgen keine Bleibe mehr hatten.  Die meisten von ihnen waren  Aidswaisen, die entweder ganz alleine auf sich gestellt waren  oder von ihren Verwandten nicht mehr durchgefüttert werden konnten. Manche von ihnen trugen ihre Habe in einer Plastiktüte mit sich herum, weil sie nicht wussten, wer ihnen am Abend einen Schlafplatz geben würde und ob sie dann etwas zu essen haben würden. Trotzdem gingen sie zur Schule, wann immer es möglich war. Ich habe selten junge Menschen getroffen, die so begierig waren, etwas zu lernen.  Die jungen Leute taten mir sehr leid, denn ohne Unterkunft und Nahrung würden sie die Schule verlassen müssen, um sich selbst durchzukämpfen. In einem Land wie Kenia ist man ohne Ausbildung zu einem Leben am Rand oder sogar ausserhalb der Gesellschaft verurteilt.

Nach meiner Heimkehr nach Deutschland ging mir nicht mehr aus dem Kopf, dass der   finanzielle Aufwand, einer Gruppe dieser Jugendlichen eine Bleibe zu verschaffen, sich in Grenzen halten würde. Die Miete in den armen Wohngebieten Nairobis ist für unsere Verhältnisse nicht zu teuer, und  wenn man die Ansprüche auf die wesentlichen Bedürfnisse beschränkt, sind auch die übrigen Kosten kalkulierbar.

In meinem Optimismus hatte ich mir gleich eine Unterkunft mit mehreren Räumen und mit Hauseltern/-Mutter/-Vater zur Betreuung und Aufsicht vorgestellt, was sich nicht finanzieren liess, zumindest nicht von mir  alleine. Die Idee, die ich zeitgleich,  aber unabhängig vom dem  Leiter der Schulen hatte, in die meine grossen Patenkinder gehen, war, ältere, zuverlässige Schüler in einer Art Wohngemeinschaft zusammenleben zu lassen. Sie bräuchten dann nur eine sporadische Aufsicht, und man könne nicht nur die Personalkosten einsparen sondern natürlich auch den Raum, den die Betreuer benötigen. 

Nach meinem zweiten Besuch im Oktober 2005 in Nairobi wurden die Weichen für das zukünftige Boys House gestellt. Wer auf diesen Namen kam, weiss ich nicht mehr genau. Es war eigentlich ein Projektname, und bei dem blieb es dann.  Bald war nämlich klar, dass es eine Wohngemeinschaft für männliche Jugendliche werden würde.

© 2006
Rita Sütterlin, 20.2.2006