Startseite
Es begann ...
Das Boys House
Unsere Schule
Die neue St. Mathew
 Das Land Kenya
Links
Kontakt
Impressum
Gästebuch
     
 





Die St. Mathew Secondary School
    Make future more reliable.


Die St. Mathew Secondary startete 2002 als "Harambee", das ist eine Kenia verbreitete Art der Selbsthilfe. Die Schule liegt im Osten Nairobis, dem Stadtteil Kayole. Kayole liegt am Rand des Soweto Slums und ist eine ärmliche Wohn- und Arbeitsgegend. Das Ziel war, Jugendlichen auch aus einfachsten Verhältnissen, deren Eltern, Verwandte oder Guardians kein Schulgeld aufbringen können, einen weiterführenden Schulbesuch zu ermöglichen.

Die nach der Grundschule weiterführende Schulausbildung stellt Eltern und Erziehungsberechtigte, sogar ganze Familien  in Kenia wie in vielen afrikanischen Ländern vor  unlösbare finanzielle Herausforderungen, die in den meisten Fällen nicht bewältigt werden können, so dass selbst begabte Kinder und Jugendliche  nach der rudimentären Grundschulausbildung nicht weiter lernen können.

Dazu muss  man wissen, dass im kenianischen Schulsystem, das sich eng an das englische anlehnt, gewisse Statussymbole unerlässlich sind. So sind Schuluniformen Pflicht, und die meisten Schulen sind als Boardingschulen (Internate) angelegt, was wohl auf die weiten Schulwege zurückzuführen ist, die die Kinder üblicherweise zurückzulegen hätten. In St. Mathew haben zwar viele Schüler (zumindest in Teilen) eine Uniform, sie ist aber keine Pflicht. Die Jugendlichen sind stolz auf ihre Uniformen und pflegen sie.


Die Schule wird von etwa 600 Schülern besucht. Es hat sie aus allen Gegenden des Landes nach Nairobi verschlagen, sie gehören allen Stämmen Kenias an; viele Konfessionen sind vertreten. Die meisten der Jugendlichen sind - wie in Kenia häufig anzutreffen - gläubige Christen aller Couleur, aber auch andere Religionen sind vertreten. 

Eine deutscher Verein, Harambee Kwa Watoto, unterstützt diese Schule, indem  Schul-Patenschaften für besonders bedürftige Schüler vermittelt werden. Die Patengemeinschaft und nun auch der daraus erwachsene eingetragene Verein beschränkt sich in der nachhaltigen Hilfeleistung auf Finanzierung von Ausbildung im Rahmen der Schule.
Unser Verständnis von nachhaltiger Hilfe unterscheidet sich davon nicht. Frühstück,  Mittag- und Abendessen sind nach dem Essen nun einmal weg und keine Investition in die Zukunft. Trotzdem halten wir es in Einzelfällen für erforderlich, auch Essen und Unterkunft zu geben und damit den weiteren Schulbesuch zu fördern. Dies geschieht  allerdings mit  der Massgabe, dass alle familiären und sonstigen Quellen bereits ausgeschöpft wurden und der Schüler sonst die Schule trotz guter Leistungen verlassen müsste.

GeschwisterSt.Mathew Secondary führt in vier Jahren zur Reifeprüfung, dem KCSE. Bei besonders gutem  Abschneiden befähigt diese Prüfung zum Studium an einer Universität oder an einem College. Den allermeisten Schülern, ihren Eltern, Verwandten oder Guardians wäre es nicht möglich, Mittel für eine Ausbildung aufzubringen. Das bedeutet, wer Ambitionen auf ein Studium hat, kann das nur verwirklichen, wenn die Prüfungsleistung so gut ist, daß ein staatliches Stipendium (vergleichbar unserem Bafög) oder ein privates Stipendium einer der (meist weltanschaulich geprägten) Privatuniversitäten in Kenia erwartet werden kann. Selbst dann müssen sich die jungen Leute auf harte Jahre einstellen.

Form 4 2005Ein Blick in Form 4 aus September 2005 kurz vor dem Abschlussexamen. Der Stress ist bereits deutlich erkennbar. Die Absolventen des Jahrgangs 2005 sind die Pioniere von St. Mathew. Sie waren nämlich die ersten, die das KCSE, die staatliche Reifeprüfung, abgelegt haben. Ungeachtet des schwierigen privaten und schulischen Umfeldes haben sich die Studenten achtbar geschlagen und einige Leistungen berechtigten sogar zum Studium. Bei verbesserten Rahmenbedingungen darf innerhalb der nächsten Jahre mit deutlichen Leistungssteigerungen gerechnet werden.


Eine italienische Organisation hat im Jahr 2005 in einiger Entfernung von der jetzigen St Mathew Secondary, die in einem gemieteten Gebäude betrieben wird, eine neue Schule errichtet. Diese Schule bietet ebenerdig allen 600 Schülern Platz, ist allerdings noch nicht ganz fertiggestellt, da den italienischen Gönnern wohl in der Zielgeraden die finanziellen Mittel knapp geworden sind. Dennoch haben wir uns entschlossen, das Boys House bereits jetzt in unmittelbarer Nähe der neuen Schule anzusiedeln, um damit allzu weite Schulwege zu vermeiden.

© 2006 Rita Sütterlin